12. September 2024
Bildung ist der Schlüssel – sowohl durch die Vermittlung von Qualifikationen für den späteren beruflichen Werdegang, aber auch durch die Förderung von Persönlichkeit und gesellschaftlichen Werten. Wer in seinem Leben ausreichend Bildung erfährt, hat die besten Chancen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, sich für die persönlich beste Lebensweise entscheiden zu können und ein aktiver Teil unserer Gesellschaft zu sein. Die Basis dafür wird besonders in der frühkindlichen Bildung und der Grundschule gelegt. Fehlt diese Grundlage, wird der weitere Bildungsweg ungleich schwerer. Besonders für Kinder, die aufgrund äußerer Einflüsse wie dem Geldbeutel der Eltern schlechtere Chancen haben, kann das Angebot der frühkindlichen Bildung eine Möglichkeit sein, diese Ungerechtigkeit aufzufangen und für Chancengleichheit aller Kinder zu sorgen. Man weiß: Je länger Kinder in der Kita verweilen, desto mehr können Ungleichheiten ausgeglichen werden.
Leider schafft es Nordrhein-Westfahlen mit der aktuellen schwarz-grünen Landesregierung nicht, die Zukunftschancen der Kinder durch ausreichend gute und zuverlässige Bildungsangebote sicherzustellen. Im Gegenteil: Die Problematik einer gesicherten Kinderbetreuung hat sich unter Schwarz-Grün vergrößert, sodass in NRW die Lücke zwischen Angebot und Bedarf nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung auf mehr als 110.000 Kita-Plätze angewachsen ist. Eine – trotz Rechtsanspruch ab Vollendung des ersten Lebensjahres – nicht gewährleistete Kinderbetreuung wird zur Belastung für Familien und verschenkt Potenzial der Kinder. Besonders in der Betreuung für Unterdreijährigem ist der Bedarf hoch und der Ausbau mit 466 neue Plätze in Kita und Kindertagespflege auf Rekordtief. Gerade im jüngsten Alter werden aber Grundfähigkeiten erlernt, die bestmöglich gefördert werden müssen. Zusammen mit einer angespannten Personalsituation, die immer wieder zu verschlossenen Kita-Türen führt und einer nicht ausreichenden Finanzierung der Träger für Offene Ganztagsschule führt dies zu einem ernüchternden 14 Platz für NRW im Bildungsmonitor der Initiative Neues Soziale Marktwirtschaft.
Das ist ein Zustand, der so nicht hingenommen werden darf! Deshalb hat die SPD-Fraktion im Landtag einen Antrag gestellt, diese Missstände anzugehen und die Situation für Kinder und Familien zu verbessern. Wir möchten die Chancengleichheit der Kinder verbessern, die Kitas wieder verlässlich gestalten, den Fachkräftemangel angehen und den Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz sicherstellen. Unter anderem fordern wir in unserem Antrag deshalb:
- Ein standardisiertes Screening zur Feststellung des motorischen, sprachlichen, kognitiven und sozialen Entwicklungs- und Gesundheitszustands durch einen Arztbesuch in den Kitas, um bei Bedarf gezielte Förderung zu ermöglichen
- Eine ausreichende Finanzierung der Träger von Kitas und OGS, um Kostensteigerungen z.B. durch Tariferhöhungen auszugleichen
- Eine Bekämpfung des Fachkräftemangels durch attraktivere Arbeitsbedingungen (z.B. vergütete Ausbildung für Erzieher:innen)
- Kostenfreie Ganztagesbetreuung für alle Kinder in NRW mit Rechtsanspruch, um Familien zu entlasten
- Unterstützung von Schulen in herausfordernden Lagen bei der Besetzung freier Lehrkräftestellen mit qualifizierten Lehrpersonal
- Ein landesweiter Rahmenvertrag mit allen Trägergruppen, in dem unter anderem verbindliche Regelungen zur Tarifbindung und qualitativen Standards getroffen werden
Den ganzen Antrag mit allen Forderungen findet ihr hier.