6. November 2025
Die Landesregierung plant für das Haushaltsjahr 2026 massive Kürzungen im Bereich der Hochschulen. Diese sollen im nächsten Jahr 120 Millionen Euro weniger zur Verfügung haben als bisher.
Um zu sparen, bleibt den Hochschulen in der Regel nichts anderes übrig, als die Personalkosten zu senken. Die Universitäten haben ihren Beschäftigten zugesichert, keine Entlassungen vorzunehmen. Dennoch wird es massive Kürzungen im Personalbereich geben. Viele Anstellungen an den Hochschulen sind befristet. Auslaufende Verträge könnten wegen der Sparmaßnahmen nicht weiter verlängert werden. Das betrifft vor allem befristet beschäftigte wissenschaftliche Mitarbeiter:innen. Zusätzlich könnte der Fall eintreten, dass freiwerdende Stellen nicht neu besetzt werden und es zu weitere Arbeitsverdichtung kommt. Das betrifft vor allem die Qualität der Lehre. Viele kleinere Studiengänge könnten wegfallen.
Schon jetzt ist spürbar, dass bei Neuanstellungen, oder Vertragsverlängerungen gespart wird. So werden zum Beispiel neue Stellen als Dozenten für besondere Aufgaben statt als Professur ausgeschrieben. Dies gefährdet nicht nur die Standards in Lehre und Forschung, sondern macht die Arbeitsverhältnisse für das betroffene Personal nur noch prekärer. Schon jetzt hat NRW eine der schlechtesten Betreuungsrelationen von Studierenden zu Professuren in Deutschland.
Auch die Infrastruktur der Hochschulen wird sich durch die vorgesehenen Kürzungen noch weiter verschlechtern. Wir haben jetzt schon an vielen Universitäten und ihren Fakultäten einen erheblichen Sanierungsbedarf. Wichtige bauliche Maßnahmen werden sich wahrscheinlich weiter verzögern.
Existentiell bedrohend ist die Lage insbesondere für Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaft, die ohnehin schon mit unzureichender und unsicherer Finanzierung zu kämpfen haben. In den Bereichen Praxis und Forschung mussten hier bereits in den letzten Jahren viele Einschnitte vorgenommen werden, die im Endeffekt zu Lasten der Studierenden gehen.
Die Kürzungen betreffen damit vor allem Studierende aus nicht-akademischen und finanziell schwächeren Haushalten. Viele Studierende sind auf Nebenjobs und damit auf flexible Angebote und gute Betreuung angewiesen. Die drastischen Einschnitte sorgen dafür, dass eben diese Menschen Probleme haben werden, ihren Studienalltag zu bestreiten.
Die Kürzungen werden den Bildungsstandort NRW massiv gefährden. Wir von der SPD fordern die Landesregierung auf, den Hochschulen und ihren Studierenden Gehör zu schenken und diese Kürzungen schnellstmöglich zurückzunehmen!

