16. September 2025
Der Autobauer Ford hat in Köln den Abbau von weiteren 1.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Diese Nachricht reiht sich in eine Kette von Hiobsbotschaften aus der jüngeren Vergangenheit ein. Aufgrund weiterhin schlechter Absatzzahlen, für die in Köln produzierten Modelle Explorer und Capri soll die Produktion dieser Autos fortan nur noch in einer Schicht stattfinden. Hierzu erklärt Jochen Ott, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Die heutige Nachricht aus Köln ist ein schwerer Schlag für den Industriestandort NRW und vor allem für die Beschäftigten bei Ford und ihre Familien. 1.000 Arbeitsplätze weniger und nur noch eine Schicht in der Produktion der E-Modelle Explorer und Capri – das ist ein erneutes Alarmsignal.
Die anhaltende Debatte über eine vermeintliche Rückkehr des Verbrennungsmotors verunsichert die Menschen und bremst den Absatz von Elektroautos. Das trifft Ford in Köln direkt. Wer jetzt den Druck aus der E-Auto-Produktion nimmt, sorgt dafür, dass in den nächsten zehn Jahren die chinesischen Hersteller den europäischen Markt dominieren. Wir brauchen genau das Gegenteil: ein klares Bekenntnis zur Transformation und zur Zukunft der Elektromobilität in NRW. Hier geht es um alles.
Die IG Metall hat ein wichtiges Sicherheitsnetz für die Kolleginnen und Kollegen entwickelt. Darin sind Mitbestimmung, sozialverträgliche Lösungen und eine Perspektive für die Beschäftigten geregelt. Jetzt ist auch die Politik gefordert, damit diese Perspektive nicht nur auf dem Papier steht, sondern Realität wird.
Die E-Auto-Prämie für Dienstwagen ist richtig. Aber wir müssen mehr tun: soziale Leasingmodelle, gezielte Kaufanreize und verlässliche Förderungen, damit sich mehr Menschen für ein E-Auto entscheiden. Dafür braucht es vor allem bezahlbarere Modelle, die man sich auch mit kleinerem Portmonee leisten kann.
Die Landesregierung darf sich in dieser Entwicklung nicht weiter wegducken. Wo ist die grüne Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, wenn es um die Zukunft der Elektromobilität in Köln geht? Es reicht nicht, Sonntagsreden über den Klimaschutz zu halten – jetzt ist aktive Industriepolitik gefragt! Wir brauchen Investitions- und Innovationsprogramme, die den Standort Köln stärken und die Transformation der Autoindustrie begleiten.
Deshalb fordere ich: Ein Autogipfel auf Bundesebene und ein Strategiedialog zur Automobilwirtschaft auf Landesebene müssen sofort kommen. Wir müssen gemeinsam mit Unternehmen, Gewerkschaften und der Politik einen Zukunftsplan für die Autoindustrie entwickeln, bevor noch mehr Arbeitsplätze verloren gehen. Wir als SPD stehen fest an der Seite der Beschäftigten bei Ford – es ist Zeit zu handeln.“