Gestern hat der Rat der Stadt Leverkusen für den Erhalt der Fähre Langel-Hitdorf gestimmt. Damit ist der erste Schritt zum Erhalt der Fähre geschafft. Jetzt ist Köln gefragt!
Die Fährverbindung zwischen Langel und Hitdorf ist nicht nur ein Stück Mobilität, sondern seit dem 15. Jahrhundert auch ein wichtiger Teil unserer regionalen Identität und Lebensqualität im Kölner Norden. Seitdem im Januar bekanntgeworden ist, dass die über 60-Jahre alte Fähre „Fritz Middelanis” nicht mehr instandgesetzt werden kann, wird über die Zukunft der Fähre beraten.
Bereits im Verkehrsausschuss am 23. Januar hat die SPD einen Dringlichkeitsantrag zur Erhaltung der Fährverbindung eingebracht. Leider wurde die Dringlichkeit von Rekers Ratsbündnis (CDU, Grüne und Volt) abgelehnt. Auch im Aufsichtsrat der HGK ist das Thema daraufhin verschoben worden.
Deshalb hat die SPD-Ratsfraktion für die kommende Sitzung des Verkehrsausschusses einen Antrag zum Erhalt der Fährverbindung eingebracht. Damit sind wir die erste Kölner Partei, die sich klar für den Erhalt der Fähre positioniert. Wir stehen zum Erhalt der Fähre Langel-Hitdorf! Wir wollen:
- Wiederaufnahme der Fährverbindung Köln-Langel – Leverkusen-Hitdorf mit einem geeigneten Fährschiff mit alternativem Antrieb für Personen, Fahrräder, PKW, LKW und den landwirtschaftlichen Verkehr. Die Fährverbindung stellt ein Teil der kommunalen Daseinsvorsorge da.
- In der Zwischenzeit bis zur Auslieferung der neuen Fähre mit alternativem Antrieb ist ein Ersatzkonzept zu entwickeln und schnellstmöglich umzusetzen.
- Die Verwaltung möge kurzfristig Gespräche mit der Stadt Leverkusen und der HGK über die Fortsetzung des Fährbetriebes führen.
- Die Verwaltung prüft, wie die Fähre in den Nahverkehrsplan der Stadt Köln und in das VRS-Tarifsystem aufgenommen werden kann.
- Für den Neubau einer Fähre mit alternativem Antrieb sind entsprechende Fördermittel zu beantragen.
- Die Menschen vor Ort werden in geeigneter Weise über die Konzepte informiert und eingebunden.
Für Pendlerrinnen und Pendler in den Leverkusener Norden bzw. in den Raum Monheim stellt diese Fähre abseits der viel genutzten und meist überlasteten Hauptrouten eine hervorragende Alternative da und wurde in der Vergangenheit bestens angenommen. Gerade die Bauern und Landwirte, die Betriebsteile bzw. Felder auf beiden Seiten des Rheins bewirtschaften, brauchen für den Transport regionaler landwirtschaftlicher Produkte und um ihre landwirtschaftlichen Flächen effizient bearbeiten zu können eine Fähre mit entsprechenden Ladekapazitäten. Mit einer neuen umweltfreundlichen Fähre können außerdem die Emissionen deutlich verringert werden.
Auch wenn die Fortsetzung des Fährbetriebes aktuell betriebswirtschaftlich nicht optimal ist, ist der volkswirtschaftliche Nutzen der Fährverbindung höher einzuschätzen. Niemand käme auf die Idee, die Kölner Brückenbauwerke betriebswirtschaftlich betreiben zu wollen. Die Fährverbindung ist Teil der kommunalen Daseinsvorsorge. Wir können uns unsere Region nicht ohne die Fähre vorstellen!