Resolution bezüglich der Nutzung des Geländes im Generationenpark Volkhoven/Weiler

Resolution bezüglich der Nutzung des Geländes im Generationenpark Volkhoven/Weiler

Die Ablehnung des Bürgervereins Volkhoven/Weiler von 1955 e.V. bezüglich der Nutzung des Geländes im Generationenpark in Volkhoven/Weiler für das Open-Air-Kino des Filmhauses Köln nach der ersten Vorführung des Films “Liebe, D-Mark und Tod” hat uns tief getroffen. Diese Entscheidung bedauern wir außerordentlich, da wir uns als entschiedene Verfechter kultureller Vielfalt und kreativer Ausdrucksformen verstehen. Wir möchten klarstellen, dass der Film “Liebe, D-Mark und Tod” Rassismus in Deutschland thematisiert – dem Vorwurf, er schüre Ressentiments, ist er jedoch gänzlich erhaben.

Dieser preisgekrönte Dokumentarfilm erzählt die bewegende Geschichte der türkischsprachigen Musikkultur in Deutschland von den 60er Jahren bis zur Gegenwart. Er unterstreicht nachdrücklich die positiven Einflüsse und die kulturelle Bereicherung, die durch das Anwerbeabkommen mit der Türkei nach Deutschland kamen. Die musikalische Vielfalt und das kulturelle Erbe, die durch diese Migration entstanden sind, sind wertvolle Beiträge zur deutschen Gesellschaft und verdienen unsere volle Anerkennung und Wertschätzung.

Dieser Vorfall erinnert uns dringend daran, wie entscheidend der Dialog und der Austausch zwischen verschiedenen Gruppen und Gemeinschaften in unserer Gesellschaft ist. In einer Stadt wie Köln, die für ihre Offenheit und Vielfalt bekannt ist, liegt es in unserer gemeinsamen Verantwortung, die kulturelle Diversität stetig zu fördern, zu unterstützen und zu feiern. Es ist bedauerlich, dass die Gelegenheit zu einem Gespräch und Dialog vor der Absage der Veranstaltung nicht ausreichend genutzt wurde. Öffentliche Flächen wie der Generationenpark in Volkhoven/Weiler müssen für alle Bürger:innen unserer Stadt zugänglich sein und bleiben. Jugendliche und Mitbürger:innen in unserer Stadt müssen uneingeschränkten Zugang zum öffentlichen Raum haben können. Wir benötigen Raum für Mitbestimmung und eine verstärkte kulturelle Teilhabe. Demokratiebildung und Partizipation sind dabei wesentliche Säulen, die leider vom Bürgerverein Volkhoven/Weiler von 1955 e.V. in diesem Fall ignoriert wurden.

Uns ist es wichtig zu betonen, dass gerade in Zeiten, in denen unsere Demokratie durch bestimmte Gruppen infrage gestellt wird, ja mitunter sogar bedroht wird, unsere vielfältige Gesellschaft ein entschiedenes Zeichen für ein starkes demokratisches Zusammenleben und Miteinander darstellt. Die Migrationsgeschichte ist ein integraler Bestandteil unseres Landes und unserer Identität, und sollte als solcher immer wieder in den Vordergrund gerückt werden. Wir sind fest davon überzeugt, dass offene Diskussionen und der gemeinsame Austausch von Ideen dazu beitragen können, Vorurteile zu beseitigen und ein besseres Verständnis füreinander zu schaffen. Diese Werte sollten in unserer Stadt und unserem Bundesland hochgehalten werden, da sie uns auszeichnen und unsere Gemeinschaft stärken.

Als Gesellschaft, als politische Vertreter:innen und als Akteur:innen im kulturellen und öffentlichen Leben tragen wir die Verantwortung, Brücken zwischen Menschen und Gemeinschaften zu bauen und kulturelle Vielfalt erlebbar zu machen. Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass durch Dialog und Zusammenarbeit noch zahlreiche bereichernde kulturelle Erfahrungen und Begegnungen möglich sein werden.

Am Samstag, 18.11.2023 wird in der Kinder- und Jugendeinrichtung „Die Villa“ in Volkhoven/Weiler ein Aktionstag ausgerichtet werden. Über den genauen Ablauf werden wir zeitnah informieren. Geplant ist, am Abend dort den Film erneut vorzuführen. (Bildquelle: Pixabay)

Unterzeichner:innen

Sanae Abdi MdB (SPD MdB)

Mirjam Baumert (Filmhaus Köln)

Matthias W. Birkwald MdB (Die Linke MdB)

Carolin Kirsch MdL (SPD MdL)

Ralf Krep, SKM Köln – Sozialdienst Katholischer Männer e.V. (Sachgebietsleiter

Offene Kinder- und Jugendarbeit)

Dr. Rolf Mützenich MdB (SPD MdB)

Jochen Ott MdL (SPD MdL)

Vera Schöpfer (Filmhaus Köln)

Lena Teschlade MdL (SPD MdL)

Weitere Unterzeichner:innen

Orkan Bayram (Filmbüro NW – Produzent/Regisseur)

Benjamin Bischof (Kameramann und Filmemacher)

Mattis Dieterich (SPD-Stadtbezirksvorsitzender Chorweiler)

Judith Funke (Leitung Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW)

Petra Hoffmann (Dokumentarfilmerin und Geschäftsführerin “LETsDOK” – Bundesweite Dokumentarfilmtage)

Stephan Holl (Geschäftsführer Rapid Eye Movies – Verleih des Filmes Liebe D Mark Tod)

Christian Joisten (Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln)

Sercan Karaagac (Vorsitzender Jusos Köln, DGB-Jugend Köln)

Steffi Köhler (Stellv. Geschäftsführerin Filmwerkstatt Münster e.V. & Produzentin)

Jenny Krüger (Leiterin Edimotion, Vorstand KinoAktiv e.V., Vorstand Netzwerk Filmkultur NRW e.V.)

Lucienne Laven (Geschäftsführerin Netzwerk Filmkultur NRW)

Frank Mederlet (Geschäftsführer Köln SPD)

Gudrun Parzich (Filmbüro NW e.V.)

Puya Raad (SPD-Ortsvereinsvorsitzender Esch/Pesch/Auweiler)

Torsten Reglin (Produzent aus Köln)

Daniel Rogge (Beisitzer Vorstand KölnSPD)

Jeanette Schlüter (Projektmanagement Netzwerk Filmkultur NRW e.V.)

Luzia Schmid (Freie Regisseurin von Dokumentarfilmen Köln)

Prof. Hajo Schomerus (Kameramann)

Florian Schuster (Co-Vorsitzender Köln SPD)

Helga Wagner (SPD-Stadtbezirksvorsitzende Chorweiler)

Jan Wagner (Leiter Filmwerkstatt Düsseldorf e.V.)

Claudia Walther (Co-Vorsitzende Köln SPD)

Dr. Maxa Zoller (Künstlerische Leitung Internationales Frauen Film Fest Dortmund & Köln)

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2023-10-18