Stellungnahme zur Äußerung des Bundeskanzlers zum “Stadtbild”

Stellungnahme zur Äußerung des Bundeskanzlers zum “Stadtbild”
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23. October 2025

 Ein „Problem im Stadtbild?“ 

Was Herr Merz genau meinte, als er von einem Problem im Stadtbild sprach, wissen wir nicht. Seine Formulierungen sind spaltend – und gerade aus dem Mund eines Bundeskanzlers tragen sie eine besonders negative Tragweite für unsere Gesellschaft. Seine polemische Äußerung hat er zunächst nicht konkretisiert und dann verschlimmert. 

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Hier lebende Menschen mit internationaler Familiengeschichte sind wesentliche Antreiber unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung. Die negative Behandlung des Themas Migration spaltet unsere Gesellschaft. Die Überbetonung krimineller Migrant:innen diskriminiert nicht nur die rechtstreuen aktuellen Einwandernden, sondern auch die bereits hier integrierten Menschen mit internationaler Familiengeschichte, sogar solche mit deutscher Staatsangehörigkeit. Eine der Folgen dieser Debatte ist ein weiter zunehmender Rassismus in unserem Land. 

Was wir zudem in verschiedenen Städten sehen können, ist Armut. Menschen, die Flaschen sammeln müssen, Menschen, die obdachlos sind, Menschen, die geflohen sind, Menschen, die vom Kurs abgekommen sind. Die Würde auch dieser Menschen ist unantastbar! Die Lösung ihrer und unserer Probleme erfolgt nicht durch Stigmatisierung. Hinzu kommt, dass sich Herr Merz hier als fremdenfeindlich zu erkennen gibt. 

Anstatt Probleme anzugehen und in Wohnen, Bildung und integrationsfördernde Maßnahmen zu investieren, agitiert der Bundeskanzler gegen Bürgergeldempfänger und Mitbürgerinnen und Mitbürger, denen man ihren Migrationshintergrund ansieht. 

Wer aber pauschal das Stadtbild unserer auf Internationalität und Zuwanderung fußenden Millionenstadt Köln kritisiert, äußert sich direkt auch gegen die Kölnerinnen und Kölner, die hier groß geworden sind, die hier arbeiten, die zur Schule gehen, die hier leben; die kölsch sind, ohne weiß zu sein. 

„M’r gläuv, m’r es en Ankara, Tokio oder Madrid. Doch se schwade all wie mir. Un söke he ihr Glöck. Su simmer all he hinjekumme.“ (Bläck Fööss) 

„Köln steht für Zusammenhalt, für Vielfalt und für gegenseitigen Respekt“, sagt Claudia Walther, Co-Vorsitzende der KölnSPD. „Wenn Worte dazu genutzt werden, Menschen auszuschließen oder herabzuwürdigen, dann gefährden wir unser Zusammenleben – und genau das dürfen wir nicht zulassen.“ 

Andre Schirmer, Co-Vorsitzender der Köln-SPD, hierzu: „Wir erwarten von einem Bundeskanzler, dass er die Einheit unserer Nation verfolgt und nicht unsere Gesellschaft spaltet. Herr Merz hat hier weite Teile der Bevölkerung stigmatisiert. Er sollte sich lieber faktenbasiert und lösungsorientiert mit den Problemen unseres Landes befassen. Es wird Zeit, dass wir uns alle gemeinsam wieder mehr mit Fragen von Respekt und Anstand befassen. Herr Merz sollte dabei eigentlich ein Vorbild sein. Schade, dass er dazu nicht in der Lage ist.“ 

KölnSPD
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2025-10-23