Häuslicher Gewalt entgegentreten – Der Schutz für Betroffene muss weiter ausgebaut werden

Häuslicher Gewalt entgegentreten – Der Schutz für Betroffene muss weiter ausgebaut werden

Häusliche Gewalt ist in der Gesellschaft nach wie vor ein gravierendes Problem. Wir sprechen von häuslicher Gewalt, wenn ein Gewaltverhältnis zwischen Menschen vorliegt, die zusammenwohnen. Diese kann also in Partnerschaften, Familien und zwischen Mitbewohner*innen stattfinden. Die Täter sind mit 76,3%, in den meisten Fällen Männer und die Betroffenen zumeist Frauen. Dies ging aus einer Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums im Jahr 2023 hervor. Sexuelle Übergriffe, Schläge, aber auch psychische Gewalt wie beispielsweise gezielte Manipulation und Demütigungen, zählen zu den Formen. Im schlimmsten Fall kommt es zum Mord, häufig liegt dabei ein Femizid vor, also, die Tötung einer Frau oder eines Mädchens aufgrund ihres Geschlechts.

Betroffene empfinden häufig Angst und Scham und gehen nicht zur Polizei. Auch finanzielle Abhängigkeit kann ein Grund sein, warum Betroffene die gewalttätige Beziehung nicht verlassen.

Häusliche Gewalt zieht sich durch alle sozialen Milieus. Für die Überlebenden sind die Übergriffe in den meisten Fällen auf Jahre präsent. Gesundheitliche Schäden und Trauma sind Langzeitfolgen.

Besonders dramatisch ist der Umstand, dass die polizeilich erfassten Fälle häuslicher Gewalt auch in NRW in den letzten Jahren stark angestiegen sind. Im Jahr 2018 handelte es sich noch um 26.535 Fälle und im Jahr 2022 schon um 33.696. Allein im Jahr 2022 waren fast 70% der Betroffenen Frauen und 11,6% Kinder. Es gibt in Nordrhein-Westfalen zwar bereits ein gut ausgebautes Netz an Hilfsangeboten, aber dennoch sind Plätze in Schutzeinrichtungen wie Frauenhäusern, auch in Anbetracht der steigenden Fallzahlen, nach wie vor Mangelware. Laut Kölner Stadtanzeiger fehlen allein in NRW mehr als 1000 Plätze. Das ist nicht hinnehmbar. Wir fordern die Landesregierung in unserem Antrag auf, mehr für Betroffene von häuslicher Gewalt zu tun.

Hierzu gehören der flächendeckende Ausbau von Hilfsangeboten und Schutzeinrichtungen, mehr Fachkräfte in Schutzeinrichtungen, eine auskömmliche Finanzierung von Frauenhäusern und vieles mehr. Darüber hinaus fordern wir auch die Einrichtung von mehr Männerhäusern, damit auch dieser Betroffenengruppe entsprechender Schutz, Beratung und Seelsorge zukommen kann. Der Kampf gegen häusliche Gewalt ist wichtiger denn je und wir sind bereit ihn zu führen, damit alle Menschen gleichermaßen in Sicherheit leben können.

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2024-03-04