Scharfe Kritik an der Jugendhilfeplanung

Scharfe Kritik an der Jugendhilfeplanung

Versorgung geht am Bedarf vorbei

Auch im nächsten Kindergartenjahr verfehlt die Stadt Köln erneut ihre selbst gesteckten Ziele. Zudem erfolgt der Ausbau von Betreuungsplätzen vor allem in den Stadtbezirken Ehrenfeld, Nippes und Rodenkirchen.
Gleichzeitig werden in den Stadtbezirken Chorweiler, Kalk, Mülheim und Porz sechs Kindertageseinrichtungen geschlossen, obwohl dort dringend neue Betreuungsplätze nötig wären. Das verstärkt das Ungleichgewicht in der Stadt.
„Die eklatante Fehlentwicklung der Kinderbetreuungsplätze im Bezirk Chorweiler und im Rechtsrheinischen erreicht im Jahr 2024 einen traurigen Höhepunkt:
Sechs zusätzliche Kindergärten werden geschlossen. Der Mangel an Kindergartenbetreuungsplätzen setzt Familien unter enormen beruflichen Stress und belastet das familiäre Gleichgewicht, das ist einfach nicht mehr akzeptabel“,
empört sich Helga Wagner, SPD Co-Stadtbezirksvorsitzende in Chorweiler.

Daneben zeigt die Schließung von bestehenden Standorten in den Bezirken Mühlheim, Kalk, Porz und Chorweiler, neben fehlenden Investitionen in diesen Stadtbezirken, dass offenbar auch die Unterhaltung bestehende Einrichtung
vernachlässigt wird“, ergänzt Pascal Pütz, Stadtbezirksvorsitzender im Stadtbezirk Porz/Poll.

„In den Stadtteilen mit dem höchsten Anteil an Menschen im Bürgergeld gibt es die wenigsten Betreuungsplätze für die Kindertagesbetreuung. Das ist ein
Skandal und treibt die soziale Benachteiligung in Köln voran.“, weiß Norbert Fuchs, Bezirksbürgermeister und Vorsitzender der SPD im Stadtbezirk Mülheim.
75% der langzeitarbeitslosen Menschen in Köln haben keinen Schulabschluss und keinen Ausbildungsabschluss. „Wenn wir die nächste Generation an
Langzeitarbeitslosen verhindern wollen, brauchen wir frühe Bildung. Die Kindertagesbetreuung muss in Chorweiler, Finkenberg, Kalk, Meschenich und
Mülheim qualitativ und quantitativ am besten sein. Stattdessen herrscht hier der größte Mangel.“, kritisiert Marcel Hagedorn, SPD-Stadtbezirksvorsitzender in Kalk.

„Wir fordern einen doppelten Ausbau der Kindertagesbetreuung in den benachteiligten Veedeln. Wir brauchen nicht nur ein verlässliches Angebot, sondern auch eine organisierte Nachfrage. Deshalb wollen wir Unterstützung bei der möglichst frühen Anmeldung der Kinder von Menschen im Bürgergeld- Bezug“, fordert Pascal Pütz, Ratsmitglied und Vorsitzender der SPD in Porz.

Die SPD in den Stadtbezirken Chorweiler, Kalk, Mülheim und Porz arbeitet deshalb gemeinsam daran die soziale Benachteiligung in Köln insgesamt und vor allem in den Stadtbezirken im Rechtsrheinischen und im Kölner Norden, wo sie am größten ist, endlich zu beenden. Gemeinsam möchten die Stadtbezirke ihren Herausforderungen mehr Gehör verschaffen. „Köln endet nicht am Rhein und am Militärring. Es gilt alle Menschen und das ganze Stadtgebiet in den Blick zu nehmen. Die soziale Ausgrenzung beginnt mit der Kindertagesbetreuung und geht weit darüber hinaus. Das muss ein Ende finden, wenn uns die gesamte Stadtgesellschaft wichtig ist. Für das soziale Köln!“, fasst Mattis Dieterich (SPD Co-
Stadtbezirksvorsitzender in Chorweiler) die Initiative zusammen.

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2024-03-05